Schlagwort-Archive: Autoplagiat

Uni Innsbruck: Außerordentliche Professur trotz Eigenplagiats und unethischer Autorschaften

Der Fall Obwexer/Hummer an der Universität Innsbruck ist nicht nur in diesem Blog immer wieder erwähnt worden. Nun ist er um eine Facette reicher: Zum Vorwurf des Eigenplagiats in der Habilitationsschrift (rund ein Drittel ebendieser stimmten in der Erstfassung wörtlich und ohne jeden Hinweis mit der Dissertation des Habilitanden Obwexer überein) kommt nun auch noch mehrfache unethische Autorschaft dazu, und zwar wieder mit dem Diplomarbeits-, Doktor- und Habil-‚Vater‘ Hummer. […]

Über wissenschaftliche Standards „nicht aufgeklärt worden“


Quelle: Schriftenverzeichnis Siegfried Haller, S. 2

Er hat es tatsächlich gesagt. Siegfried Haller sei „nicht aufgeklärt worden, was wissenschaftliche Standards sind“. Indirekt will er damit wohl der Universität Mitschuld an seinem wissenschaftlichen Fehlverhalten geben. Bringschuld oder Holschuld – das ist hier fast einerlei. Was mich mehr bewegt, ist das Faktum, dass es sich nicht nur um einen ‚reinen‘ Amtsleiter handelt (dem könnte man das vielleicht noch abkaufen), sondern um einen – siehe Schriftenverzeichnis mit mehr als 100 Publikationen – „Dipl.-Soziologe[n] […]

Zitierregeln und Plagiat – wie war es früher?

Die derzeitigen Debatten in Österreich um die Doktorarbeiten von Johannes Hahn, Peter Pilz und womöglich auch bald Christa Them werfen eine hochinteressante Frage auf: Herrschten früher, vielleicht vor 2000, vielleicht vor 1990, tendenziell Wildwuchs und Beliebigkeit in den textorientierten Wissenschaften? Wurden verbindliche Zitierregeln, ja am Ende die Grundregeln der Kennzeichnung fremden Textmaterials erst nach 1990 oder gar erst nach 2000 eingeführt? […]

Cut-Up-Technik als Vorläufer des Copy-Paste-Syndroms?

Soeben lese ich die Dissertation eines bekannten österreichischen Politikers. Und siehe da, ich entdecke schon wieder eine neue Variante der rätselhaften Textverwertung. Die Arbeit ist von Seite 1 bis Seite 182 nicht nur wort-, sondern auch gleich satz- und seitenspiegelidentisch mit einer Ministeriumsstudie, die der damalige Dissertant gemeinsam mit einem anderen Wissenschaftler einige Monate zuvor veröffentlicht hatte. […]

Neubewertung von Selbstplagiaten?

Auf eine hochinteressante Nachricht hat mich gerade der Wissenschaftsjournalist Hermann Horstkotte hingewiesen: Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität, die erst heute eine Stellungnahme zum Umgang mit Plagiaten publiziert hat und Österreichs Universitäten vor einer „falsch verstandenen Solidarität“ mit Plagiatoren warnt, hat offenbar nun doch eine Verletzung der guten wissenschaftlichen Praxis in einem Fall erkannt, der schon vor einigen Jahren in den Medien aufgegriffen wurde. […]