Abschreibende Politiker, abschreibende Professoren: Auch die Ausreden sind die gleichen

Vor einigen Wochen erhielt ich den Hinweis, dass der Erziehungswissenschaftler Heinz Reinders ein klares Plagiat begangen hat. Nun lesen Sie einmal, was der Ertappte dem Beklauten schreibt. Inhalt und Wording kommen einem doch irgendwie bekannt vor, oder?

„Seit gestern Nachmittag versuche ich zu rekonstruieren, wie es dazu gekommen ist, dass ich nicht auf Ihren Text als Quelle für das Kapitel ‚Soziale Kompetenz‘ ordnungsgemäß verwiesen habe. […] Es haben sich dabei eine Vielzahl an Quellen angehäuft, die ich in den beiden Expertisen verarbeiten wollte, und natürlich sollten alle diese Quellen dokumentiert werden. Bei welchen Arbeitsschritten ich dann die expliziten Verweise auf die Quellen verloren habe, weiß ich leider nicht mehr so genau. Das Verfassen der Expertisen und die Überarbeitungen für das DJI-Papier waren, wenn ich mich richtig erinnere, in der Zeit meiner Habil und der Schwangerschaft/Geburt meiner zweiten Tochter und ich habe mir offenbar viel zu viel zugemutet. Hinzu kam wohl noch der Wechsel an die Uni Würzburg. Das entschuldigt meinen Fehler überhaupt nicht sondern ich möchte Ihnen nur versuchen zu erklären, dass es nie meine Absicht war, Ihre Quelle als meine Gedanken auszugeben.“ (Fehler im Original)

Bildungsministerin Schavan, ein Ex-Wissenschaftsminister in Österreich, ein Erziehungswissenschaftler in Deutschland: Sie eint, dass sie mit Bildung zu tun hatten oder haben. Nun wird ein neuer gemeinsamer Nenner entdeckt: Sie, die Promovierten, können es entweder nicht oder sind skrupellos.

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