Schlagwort-Archive: Zitat

Gänsefüßchen, „Vgl.“ & Co.: Zur Herkunft der wissenschaftlichen Zitierregeln (Teil 1)

Schon seit Jahren interessiert mich, woher die wissenschaftlichen Zitierregeln eigentlich kommen. Und damit meine ich zunächst kleinste gemeinsame Nenner wie etwa:

  • Wörtliche Zitate gehören in doppelte Anführungszeichen gesetzt. Oder:
  • Sinngemäße Zitate müssen an Ort und Stelle mit einer Quellenangabe versehen sein.

(Sofern freilich die Unterscheidung zwischen diesen beiden Zitatarten überhaupt getroffen wird, was in gewissen naturwissenschaftlichen Disziplinen nicht der Fall ist.) […]

Medienanwältin Maria Windhager hat in ihrer Dissertation von Doyens der Rechtswissenschaft wie Jochen Frowein und Walter Berka plagiiert

Auch ich würde eine solche Schlagzeile lieber nicht lesen wollen. Aber es ist nun einmal ein empirisches Faktum, dass auch die bekannte österreichische Medienanwältin Maria Windhager in ihrer Dissertation an der Universität Wien aus dem Jahr 2000 plagiiert hat, und zwar auf recht eindrückliche Art und Weise. […]

Plagiatsvorwurf gegen den Sportunions-Präsidenten und Ex-ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald

Das Kapitel trägt die für Außenstehende durchaus bizarre Überschrift „Unternehmenskultur der Delphine als Wettbewerbsvorteil höherer Ordnung“. – Nachdem der ehemalige ÖVP-Generalsekretär, der gegenwärtige Präsident der österreichischen Sportunion und Manager bei Johnson & Johnson Medical, Peter McDonald, in seiner im Jahr 2002 an der Universität Linz approbierten Diplomarbeit auf den ersten fünfzig Seiten fast nur zitiert – genauer: fast nur falsch zitiert – hat, freut sich der Leser sehr auf ein komplett fußnotenfreies Kapitel in eigenen Worten. […]

Das unzitierte Ab- und Umschreiben in den österreichischen Rechtswissenschaften: Was ist erlaubt, was nicht?

Anlässlich der Zitierweisen in der juristischen Diplomarbeit von Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) und in der juristischen Dissertation von Justizministerin Alma Zadić (Grüne) richtete ich Anfang 2022 einen Offenen Brief an rechtswissenschaftliche Fachgesellschaften und Experten. Denn ich stellte schon seit Jahren fest, dass österreichische Rechtswissenschaftler häufig aus Judikatur und aus wissenschaftlicher Literatur (!) […]

Wie eine Schweizer SVP-Politikerin die Berichterstattung über Plagiatsfragmente in ihrer Dissertation zu verhindern suchte

Ich verwende gerne folgende Analogie: Ich weiß etwa, dass ich in meiner Dissertation nicht plagiiert habe. Keinen Halbsatz. Wenn ich nun davon Wind bekäme (alles fortan rein hypothetisch!), dass etwa mein größter journalistischer Feind in Österreich, Florian Klenk, eine Story mit dem Titel „Plagiatsvorwurf gegen Dissertation des Plagiatsjägers“ für die kommende Ausgabe des „Falter“ planen würde, dann würde ich mich doch ganz entspannt zurücklehnen, mich halbtot lachen und schon ein bisschen auf das viele Geld freuen, das mein Anwalt von dem Wiener Wochenblatt in Bälde holen könnte. […]

Breite Solidarität mit Diplomarbeitsplagiator Matthä und Angriffe auf den Aufdecker auf LinkedIn und X

Führende österreichische Journalisten der linken bzw. linksliberalen Reichshälfte wie Florian Klenk, Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung „Falter“ und Armin Wolf, Moderator des „Österreichischen Rundfunk“, haben auf „X“ (vormals „Twitter“) offen ihre Aversionen gegen meine Arbeit bekundet und damit wohl auch klargestellt, dass sie über den schweren Plagiatsfall des Chefs der Österreichischen Bundesbahnen, Andreas Matthä nicht berichten werden. […]

Plagiatsfall Matthä: FHW-Studium „mit ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen – drei Jahre später Karrieresprung und Prokura bei den ÖBB

Diplomarbeitsplagiator Andreas Matthä, Chef von mehr als 40.000 Menschen in Österreich, hat sein Studium an der FH Wien im Jahr 2002 „mit ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen. Zumindest behauptet er das selbst auf einer alten Unternehmenswebsite der ÖBB:

Quelle: https://web.archive.org/web/20101012143051/http://www.oebb.at/infrastruktur/de/2_0_Das_Unternehmen/2_2_Management/Matthae.jsp
(Mein Dank für den Fund an Martin Jaksch.) […]