Schlagwort-Archive: Karl-Theodor zu Guttenberg

In bester Gesellschaft


Quelle: Telepolis

Das Buch „Das Google-Copy-Paste-Syndrom“ Ihres werten Plagiatsgutachters findet sich im Amazon-Partnerprogramm von „Telepolis“ in bester Gesellschaft – gleich neben postmodernen Gesamtkunstwerken wie „Verfassung und Verfassungsvertrag“ oder „Regulierung im Mobilfunk“. Das freut mich!
Nur: Was bitte hat denn die Dissertation des CDU-Abgeordneten Günter Krings hier zu suchen? […]

Neuer Begriff macht die Runde: „Gutteln“

„gutteln“ im „Wörterbuch der deutschen Sprache“, 1838, damals in etwa gleichbedeutend mit „gluck gluck gluck machen“

Die Guttenberg-Affäre hat nicht nur der Frage nach dem Sinn wissenschaftlicher Abschlussarbeiten und der Qualitätssicherung bei ebendiesen eine völlig neue Dimension gegeben, sie hat nicht nur die Kultur der Aufdeckung radikal verändert, sie hat nun auch bereits erste Auswirkungen auf die deutsche Sprache: Der Begriff „gutteln“ macht die Runde. […]

Unwahrheit oder Unwissenheit? Was in der Plagiatsdebatte im Moment so alles behauptet wird

Die Plagiatsdiskussion wird in den deutschen und österreichischen Medien weiter intensiv geführt. Der österreichische Ex-Wissenschaftsminister und jetzige EU-Kommissar Johannes Hahn erscheint im Wiener ORF-Fernsehzentrum mit der handgeschriebenen Originalfassung seiner Dissertation. Offenbar soll das handschriftliche Konvolut Plagiatsfreiheit beweisen. – Ob Hahn weiß, dass die in perfekter Handschrift geübten mittelalterlichen Mönche fast nur abgeschrieben haben? […]

Fall Guttenberg: Data Mining als nächster Schritt nach dem kollektiven Ergoogeln?

Der Stellungnahme auf GuttenPlag-Wiki ist völlig rechtzugeben: Guttenberg hat „bei der Ankündigung seines Rücktritts [erneut] keine klaren Worte zur offensichtlichen Täuschungsabsicht und zur Urheberschaft der Dissertation gefunden“. Wir wissen immer noch nicht die ganze Wahrheit.
Das brachte mich heute auf die Idee, dass das kollektive Ergoogeln der Arbeit (und eventuell der darauf folgende Abgleich mit nur offline verfügbarer Literatur) vielleicht nur der erste Schritt sein könnte, um die ganze Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. […]

Und noch ’n Guttenberg-Plagiat… Aber wer hat diesmal von wem abgeschrieben?


Aus der Webseite von Herrn Guttenberg


Aus der Webseite von Herrn Thering (auch CDU, allerdings Hamburg)

Doktorarbeiten mit Höchstnote entpuppen sich als jenseitig plumpe Internetcollagen mit minimaler „Editierarbeit“, die gegen alle Regeln des wissenschaftlichen Handwerks verstoßen. Und nun auch das noch: Plagiate (auch im nicht-wissenschaftlichen Kontext gibt es Plagiatsbegriffe!) […]

Nicht nur Guttenberg sollte abdanken

„Nach den Übereinstimmungen, die bisher nachgewiesen wurden, muss man jedenfalls sagen: Der Artikel aus der NZZ zur Invocatio Dei im EU-Parlament, den Guttenberg wohl komplett und ohne Kennzeichnung übernommen hat, ist ein Langzitat ohne Urhebernachweis, also Plagiat im Sinne des Urhebergesetzes. Bei den beiden anderen Autoren sind zwar wörtliche Übernahmen nicht als Zitate gekennzeichnet, aber es wird auf den Autor hingewiesen. […]

Einmalige Dynamik: Kollaborative Dokumentation der Guttenberg-Plagiate im Netz

So etwas hat es noch nicht gegeben: Der Fall Guttenberg wird nun nicht von verschwiegenen Gremien der Universität Bayreuth und der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgeklärt, sondern kollaborativ im Netz. Die Liste der Übereinstimmungen umfasste bereits heute in der Früh 23 Seiten und wird wohl in den nächsten Stunden und Tagen noch deutlich wachsen. […]